Crossing Currents
If I could draw... - Druckversion

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If I could draw... - Cooper Bennett - 11.09.2025

I'd draw you like one of Jack ́s French girls.

[i]wearing this. only this.[/i]

Sie stritten sich einfach viel zu häufig und Coops wusste, dass das im Grunde seine Schuld war. Weil er
eifersüchtig war und seine Eifersucht ihn nur zu gerne zur Königin von Passiv-Aggressivistan machte.
Gestern war ihr Streit so sehr ausgearbeitet, dass er die Nacht bei seinem Bruder verbracht hatte um sich
dann am nächsten Tag mit seiner Schwester an einem Trödelmarkt zu treffen. Weil er der felsenfesten
Überzeugung war, dass nichts seiner Frustration besser entgegenwirkte als Sex oder Shopping. Sex fiel
flach, weil er Cloud gerade definitiv nicht ranlassen wollte (also gut: Er würde schon wollen, aber das
fühlte sich nach diesem Streit ein wenig wie eine Niederlage an). Blieb also Shopping und nirgendwo
sonst konnte man so viel Geld ausgeben wie auf Trödelmärkten oder Wish. Bei letzterem hatte er natürlich
in der Nacht schon diverse Dinge bestellt, die in ein paar Wochen eintrudeln würden und von denen sie
nichts wirklich brauchten.
Der Besuch auf dem Trödelmarkt hatte aber vor allem den positiven Nebeneffekt, dass seine Wut auf
Cloud von Stunde zu Stunde mehr verflogen war. Seine Schwester hatte nämlich genau gewusst, was sie
sagen musste um die Wut auf sich selber zu lenken. Es wäre so schön, wenn wir wieder eine richtige
Familie wären, Coops und Dad hat es nicht so gemeint hatten ihn gedanklich wieder in Clouds Arme
getrieben und Würdest du wieder zuhause einziehen, würde Cloud vielleicht merken, was er an dir hat,
hatte dem Ganzen dann das Sahnehäubchen aufgesetzt.

Als er nach ein paar Stunden die Wohnungstür aufschloss, vollgepackt mit drei größeren Tüten und einer
weiteren, die etwas kleiner, dafür aber sehr bunt war. „Cloud?“ Er fand den Anderen schließlich im
Wohnzimmer an einem der Schränke, ließ seine Tüten aufs Sofa fallen und zog Cloud ohne weitere Worte
in eine Umarmung. „Es tut mir leid.“ Seine Arme schlangen sich fest um den Anderen. Ein paar Küsse
landeten auf seinem Gesicht, ehe er einen auf seine Lippen drückte. Dann löste er sich ein wenig von ihm,
griff aber nach seiner Hand. „Komm mit, ich hab dir was mitgebracht.“ Ohne weitere Umschweife wurde
Cloud ins Bad vor den Spiegel gezogen. „Mach die Augen zu.“ Er hatte gar nicht vor ihm die Möglichkeit
zu geben noch sauer auf ihn zu sein. Er wollte sich jetzt vertragen, also hatte Cloud das auch so zu sehen.


RE: If I could draw... - Cloud Hazley - 11.09.2025

Was war ein freier Tag wert, wenn man sich langweilte? Oder noch schlimmer: wenn man sich ärgerte. Und wenn man dann auch noch genug zeit hatte sich zu ärgern. Und wenn das Objekt des Ärgers dann noch nicht einmal in Reichweite war. So musste Cloud wohl oder übel in seiner eigenen Verstimmung schmoren. Coops texten und fragen, wann er wieder nach Hause käme? Ganz bestimmt nicht! Absolute Impertinenz, dass er es überhaupt gewagt hatte zu gehen und die Nacht woanders zu verbringen. Es wäre Cloud aber auch ganz bestimmt nicht recht gewesen, wenn Coops da geblieben wäre, weil einer von beiden (vermutlich Cloud) dann bestimmt wieder Dinge gesagt hätte, die besser nicht ausgesprochen werden sollten. Wenn sie sich stritten hatte Cloud einfach keinen Filter mehr.

Arbeit hätte geholfen, hätte ihn abgelenkt, aber um ehrlich zu sein war er tatsächlich auch zu faul um heute ins Studio zu fahren. Also füllte er seinen Tag mit Übungen Zuhause, mit einem Film, der ihn nicht wirklich interessierte, mit Insta, TikTok, Selbstbefriedigung, einer langen, heißen Dusche, Mittagessen... Der Tag war genau so interessant wie die Aufzählung seiner Tätigkeiten. Immer wieder ging der Blick auf das Handy, auf die Uhr. War da ein Geräusch an der Tür? Nein. Einer der Nachbarn vielleicht. Cloud würde, hätte man ihn gefragt, vehement verneint, dass er ungeduldig darauf wartete, dass Coops wieder nach Hause kam oder sich wenigstens meldete.

Cloud war gerade mitten in Film Nummer zwei, „Code Red“. Kannte er schon, da musste er wenigstens nur so halb aufpassen um der Handlung zu folgen. Die Augen waren öfter auf sein Handy gerichtet, dass sich die neuesten Statistiken seines TikTok-Accounts ansahen. Wurde langsam mal wieder Zeit für ein neues Video, aber heute war ihm nicht danach. Sein Körper reagierte schneller auf das Geräusch von Tüten vor der Tür und dem Schlüssel im Schloss, als das Clouds Verstand begriff, dass seine Einsamkeit jede Sekunde ein Ende haben würde. Sein Körper reagierte mit Herzklopfen, der Kopf begriff dann immerhin noch rechtzeitig bevor die Tür sich ganz geöffnet hatte. Froh und verärgert zugleich starrte Cloud noch verbissener auf sein Handy. Coops brauchte bloß nicht denken, dass er zur Tür rennen würde, sobald er ihn hörte. So als ob Cloud auf ihn gewartet hätte. Hatte er nicht, niemals. Deswegen gab er auch nur ein verstimmt klingendes „hm“ zur Antwort.

Ehe er es sich versah lag Cloud begraben in Armen, in Coops' Duft, in seiner Wärme. Das Gesicht wurde von Küssen bedeckt und Cloud wehrte sich nicht. Tatsächlich konnte man, wenn man ganz genau hinsah, den Hauch eines Schmunzelns entdecken. Wenn auch nicht ganz so enthusiastisch wie der andere umarmte er Coops ebenfalls und murmelte, ganz leise und nuschelig in den Stoff seines Shirts: „Tut mir auch leid“. Diese Entschuldigung war nicht dazu gedacht tatsächlich gehört zu werden. Und dann wurde er vom Sofa gezerrt und ins Bad geschleift. „Was hast du alles gekauft“, fragte er. Wie konnte man nur so viel shoppen gehen? Trotzdem schloss er wie befohlen die Augen. Die Wohnung schien plötzlich viel freundlicher und lebendiger seit Coops zur Tür rein gekommen war. Und egal wie sehr er Cloud manchmal auch auf den Sack ging, es war irgendwie gut, dass er wieder da war. Er würde trotzdem nicht so schnell weich werden und klein beigeben. Weil er dafür viel zu stolz war. „Und jetzt?“


RE: If I could draw... - Cooper Bennett - 11.09.2025

Die zaghafte Umarmung reichte ihm erst mal, die Entschuldigung hörte er allerdings tatsächlich nicht.
Konnte also gut sein, dass er Cloud beim nächsten Mal vorwerfen würde, sich ja nie zu entschuldigen.
Aber gerade war ihm nicht danach einen neuen Streit vom Zaun zu brechen, der würde schon noch früh
genug kommen. So gut kannte er sie dann doch um zu wissen, dass sie es ohne nicht lange aushalten
würden. Manchmal wusste er nicht, ob sie sich wirklich um Inhalte stritten oder weil das Vertragen so viel
Freude bereitete. Okay, nein. Es ging um Inhalte. Immerhin bot Cloud davon genug.

„Ich hab gar nicht soooo viel gekauft. Außerdem war es Trödelmarkt, da geht man nicht hin um dann
nichts zu kaufen. Ich hab ein paar echt gute alte Klamotten gefunden. Die sind gerade zwar teils noch
hässlich as fuck, aber ich werd was Geiles draus machen. Außer aus so einem richtig hässlichen Opi-Pulli.
Der bleibt so, aber der ist einfach so kuschelig weich. Wie ne Katze zum Anziehen. Nur ohne Pelz.“ Pelz
fand er zwar nicht zwingend hässlich, aber unethisch. „Ich zeig dir gleich, was ich dir mitgebracht hab.“
Natürlich hatte er kaum an einem Klamottenstand vorbeigehen können ohne sich zu denken, dass Stück
XY seinem Freund wirklich fabelhaft stehen würde. Das war das schwere Los der Menschen mit verboten
gutaussehenden Partnern.

Im Bad angekommen wartete er, bis Cloud seine Augen geschlossen hatte, dann holte er einen schwarzen
Choker mit Herzanhänger aus seiner Jackentasche und legte ihn von hinten um Clouds Halt, verschloss
ihn schließlich und gab dann einen Kuss auf den Hals des Anderen, ehe er ihn über den Spiegel ansah.
„Ok. Du darfst die Augen öffnen.“ Er umärmelte ihn von hinten, besah ihn sich prüfend, ehe er lächelte.
„Steht dir sogar noch besser, als ich gedacht hätte.“ Es folgte ein Schmatzer auf die Wange. „Keine
Ahnung, wie du das immer anstellst.“ Er blickte über den Spiegel in Clouds Augen. „Was denkst du?“
Seine rechte Hand streichelte wie automatisch über den Bauch des Anderen. „Ich hab auch Zuckerwatte
mitgebracht.“


RE: If I could draw... - Cloud Hazley - 11.09.2025

'Nicht viel' war ein äußerst dehnbarer Begriff. Bei Coops musste man in dieser Hinsicht eher
Frauenmaßstäbe anlegen. Deswegen hob Cloud auch skeptisch eine Augenbraue bevor er ins Badezimmer
geschleift wurde. „Ich dachte man geht auf Trödelmärkte um sich Sachen anzugucken.“ Clover hatte ihn
früher oft genug mitgeschleppt, sie stand auf sowas. Allerdings hatte sich Cloud für kaum etwas von den
Ständen begeistern können, seit er aus dem Alter für Spielzeug rausgewachsen war. Irgendwann war er
nicht mehr mitgegangen, und später hatte Clover ihn durch Coops ersetzt. Die beiden zusammen waren
einfach furchtbar. Sie verstanden sich viel zu gut, das war gruselig. „Wie hässlich ist der Opa-Pulli denn?“
Cloud ahnte Schlimmes.
Aber es gab ein Geschenk! Ein Versöhnungsgeschenk? Eine Opfergabe für den Verstimmten? Oder
einfach nur so? Im Grunde war es ihm egal. Auch wenn er immer noch versuchte möglichst grummelig zu
gucken, freute sich Cloud. Geschenke bedeuteten Aufmerksamkeit. Er bekam gerne Aufmerksamkeit. Vor
allem von Coops. „Du hast mir aber keinen hässlichen Pulli mitgebracht, oder?“ Gespannt stand er da, die
Augen geschlossen, und war kurz davor hibbelig zu werden. In diesem Moment war aller Ärger
vergessen, jegliche Wut, weil Coops ihn einfach so mit seiner guten Laune erschlug, als wäre er der
strahlende Sonnenschein höchstpersönlich. Das waren die Momente, wegen denen Cloud noch bei ihm
war. Weil es davon immer noch genug gab. Etwas wurde ihm um den Hals gelegt, etwas Enges, und dann
kam ein Kuss, der ihn wohlig schaudern ließ. Reflexartig lehnte er den Kopf zur Seite, die Augen immer
noch geschlossen und versuchte Coops' Lippen zu finden. War er vor zwei Minuten wirklich noch so
stinkig gewesen?
Er durfte endlich die Augen öffnen. Was er zuerst sah war Coops hinter ihm, der ihn umarmte und strahlte.
Jetzt hätte er von ihnen beiden gerne ein Foto gemacht. Und dann betrachtete er die Kette, betastete sie
erst und beugte sich dann, Coops immer noch an sich hängend, weiter vor, um sie besser im Spiegel sehen
zu können. „Die ist echt schön.“ Und sie stand ihm ausnehmend gut, aber ihm stand eigentlich so ziemlich
alles. Schwarz stand ihm allerdings besonders gut. „Gute Gene“, antwortete er. Cloud hatte damals ganz
laut 'Hier' geschrien, als das gute Aussehen verteilt worden war.
Cloud ließ sich küssen. Er ließ sich über den Bauch streicheln. Und dann drehte er sich um, um seine
Hände an Coops' Taille zu legen und ihn anzulächeln. „Dankeschön.“ Ein Mensch mit einem weniger
ausgeprägten Ego hätte jetzt womöglich den Gedanken haben können, dass er so viel Nettigkeit nach so
einem bösen Streit gar nicht verdient hatte. Cloud dachte so etwas nicht.“Das ist echt schön.“ Er
revanchierte sich, indem er Coops ebenfalls einen Kuss auf die Wange drückte. „Die Zuckerwatte war
aber nicht irgendein Dachbodenfund, den du auf einem Grabbeltisch gefunden hast, oder? Was hast du
denn sonst noch geholt?“


RE: If I could draw... - Cooper Bennett - 12.09.2025

Wer ging denn auf Trödelmärkte um sich nur Dinge anzusehen? Etwas irritiert blickte Coops seinen
Freund an. Na gut: Sehr irritiert. Fast so als habe der Balletttänzer ihm vorgeschlagen nächstes
Wochenende einer öffentlichen Vierteilung beizuwohnen. „Das macht man beim Schaufensterbummel.
Und Schaufensterbummel sind Folter für die Seele. Keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat.“ Wen
befriedigte es denn schöne Dinge anzusehen, aber nicht kaufen zu können? Ihm mit Sicherheit. Das fühlte
sich so ähnlich an wie ihre gescheiterten Versuche sich zu trennen. Wenn sie nebeneinander im Bett lagen,
sich aber partout nicht berühren wollten. Gar nicht schön. Hatten sie versucht, wollte er nicht haben. Beim
Opa-Pulli musste er nicht lange nachdenken. „Er besticht durch seine inneren Werte. Nicht jeder Pulli
kann rattenscharf aussehen.“ Auch das war wie bei Cloud und ihm. Cloud war ein kleines Schwarzes, bei
dem man gar nicht mehr viel tun musste um gut auszusehen. Deswegen wurden ihm seine charakterlichen
Schwächen auch so gerne verziehen. Coops selber kam sich eher vor wie der Opa-Pulli, was zwangsläufig
dazu führte, dass er netter sein musste. Schade nur, dass das nicht immer zu seinen Stärken gehörte.

Er lächelte etwas. „Nein. Beziehungsweise schon, aber der Pulli ist noch in der Tüte und ich mach ihn
hübsch, bevor du ihn bekommst.“ Dann hatte Coops Gnade und half Cloud bei der Suche nach seinen
Lippen, indem er ihm einen sinnlichen Kuss schenkte, bevor Cloud seine Augen öffnen durfte. Die
Reaktion des Älteren wurde genau beobachtet und sein Herz schlug ihm dabei bis zum Hals. Der Tänzer
war einfach ein sehr kritischer Mensch und es war nicht immer leicht ihn zufriedenzustellen.
„Gern“, antwortete er also mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen und strich kurz durch das
schwarze Haar, als Cloud sich ihm auch schon zuwandte und ihm einen Kuss auf die Wange drückte, der
sein Herz ein paar Takte schneller schlagen ließ.

Er konnte nicht anders als zu lachen. „Nein, die Zuckerwatte ist vom Wühltisch. Gab auch ein paar
Fressbuden. Eigentlich wollte ich Crêpes mitbringen, aber die wäre bis zu uns kalt geworden, da können
wir... also du“, weil Coops es definitiv bevorzugte wenn Cloud in der Küche stand, „...eher selber welche
machen. Aber... ich hab Zuckerwatte. So bunte mit verschiedenen Farben. Es folgte noch ein sanfter Kuss,
ehe er ihn warm anblickte. „Willst du die restlichen Sachen sehen?“


RE: If I could draw... - Cloud Hazley - 13.09.2025

„Was guckst du so? Man muss nicht immer zwingend etwas kaufen.“ Als ob er selber nur gucken gehen
könnte. Das war etwas, das sie beide gemeinsam hatten. „Was hat er denn für innere Werte? Ist er aus
Kaschmir? Verleiht er einem eine unwiderstehliche Aura?“ Cloud hatte keinen Zweifel daran, dass Coops
in einem Opapulli verdammt gut aussehen würde. Er sah nicht so gut aus wie Cloud, aber er kam
verdammt nahe dran. Cloud fand ihn hübsch, egal was er trug. Oder ob er überhaupt etwas trug oder nicht.
Ja, doch, ohne Klamotten fand er ihn ziemlich hübsch. Wo waren sie gerade nochmal gewesen? Hätte
Cloud geahnt, dass Coops sie beide mit Kleidung verglich und sich selber gar nicht mal so gut dastehen
ließ, dann hätte er ihm einen Vortrag gehalten. Coops war viel besser als er selber glaubte.

„Motzt du mir ein Teil auf?“ Clouds Augen wurden ein bisschen größer. Er mochte die Sachen, die Coops
machte. „Machst du das mit Clover zusammen?“ Manchmal hatten die beiden ihre kleinen Nähkränzchen.
Und manchmal fragte sich Cloud warum seine Mutter nicht schon längst gefragt hatte ob sie Coops
adoptieren solle. Geradezu gruselig wie gut sich die beiden verstanden.

Der Choker gefiel Cloud. Er gefiel ihm sogar sehr. Die schlechte Laune war beinahe verpufft. Clouds
Launen waren wankelmütiger als Aprilwetter. Er nahm den Wangenkuss entgegen, kam aber nicht umhin
zu bemerken: „Der davor war aber besser.“ Er zog eine Schmollschnute. Das konnte er gut, wenn er
wollte. „Kalt kann man Crepes auch noch essen“, behauptete er. „Zuckerwatte ist aber auch gut. Krieg ich
noch einen Kuss, bevor du mir die anderen Sachen zeigst?“


RE: If I could draw... - Cooper Bennett - 13.09.2025

„Natürlich kann man einfach nur gucken gehen, aber warum sollte man sich selber derart hart bestrafen?“
Nichts Anderes stellte das beschriebene Szenario nämlich dar. „Seine inneren Werte sind... okay, hör zu.
Und stells dir vor. Da ist eine gemütliche Hütte und draußen ist es irrsinnig kalt. Es liegt sogar Schnee.
Und es stürmt. Aber du bist in deiner Hütte und hast ein Kaminfeuer an. Da sitzt du also mit einem
warmen Getränk. Punsch, Kaffee...“ Sie hatten nie zusammen einen harten Winter erlebt. In Santa Monica
war so was eher fremd und eher aus Filmen bekannt. Was Cloud dann wirklich trinken würde, wusste
Coops gerade nicht wirklich, „und du hast warme, ofenfrische Plätzchen mit Schokostücken, die noch ein
wenig angeschmolzen sind. Und eine flauschige Decke.“ Er sah den Älteren an. „Wenn du den Pullover
anhast, hast du ungefähr das gleiche Gefühl. Nur brauchst du keinen Kamin dafür.“

Kurz überlegte er. „Manches werd ich bestimmt mit ihr machen. Aber ich hab noch ein Kleid gefunden,
das ich ihr umnähen will. Das mache ich vorher. Zeig ich dir gleich. Aber erst dein Pullover.“ Er lächelte
etwas. Die großen Augen Clouds gefielen ihm, vermittelten ihm das Gefühl etwas gut zu können. Dass es
etwas gab, von dem auch Cloud dachte, dass er es gut konnte. Coops war ziemlich sicher, dass der Andere
ihm eigentlich recht wenig zutraute. Wahrscheinlich, weil er selber sich nicht mehr viel zutraute.
Kalte Crepes? Nein, davon war Coops nicht überzeugt. „Du könntest uns aber die Tage auch einfach
warme machen...“ Ein freches Grinsen legte sich auf seine Lippen, ehe er einen Kuss unter Clouds Ohr
gab. „Bitte?“ Hey, ein Kuss war doch ein guter Anreiz oder nicht? Es würde noch mal davon geben, wenn
er erst mal Crepes im Magen hatte. Oder auch jetzt sofort, weil Cloud darum bat und Coops kein
Unmensch war. Na gut, vielleicht auch, weil er ihn wirklich gerne küsste.

Und so zog er ihn etwas an sich um dann seine Lippen zu einem leidenschaftlichen Kuss einzufangen.
Fast schon automatisch dirigierte er ihn etwas in Richtung Wand, legte eine Hand an die Taille. Als sie
sich irgendwann lösten, blickte er fast schon herausfordernd in die dunklen Augen. „Und? War der
akzeptabel?“ Oh, der war viel mehr als das gewesen! Das wusste ja sogar er!


RE: If I could draw... - Cloud Hazley - 13.09.2025

Cloud zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung.“ Coops hatte ja Recht, nur angucken, nichts kaufen war
reinste Folter. Aber musste man denn wirklich jedes Mal mit hunderten von vollen Taschen nach
Hause kommen? Coops' kleine Geschichte mit der Hütte und dem Punsch hatte was. Cloud hatte schon
ein paar Mal richtigen Schnee zu Gesicht bekommen, aber immer nur kurz. Hier gab es so etwas nicht. In
Thailand erst recht nicht. Ganz kurz überlegte er, ob er mal mit Coops Urlaub machen sollte. „So wie die
Kekse von Subway“, warf er dazwischen. Es gab nichts Besseres als Subway-Kekse.

Die Sachen für Clover interessierten Cloud nicht. Nicht so besonders. Ihn interessierte was Coops für ihn
hatte. Ihn interessierten Coops' Lippen. Er war sich gerade nicht so ganz sicher was er zuerst wollte.
Okay, Küsse. Weil Coops seinen weichen Mund auf seine Haut drückte. „Ich mag nicht Crêpes machen,
das dauert immer so lange“, nörgelte er so halbherzig. „Ist wie mit Waffeln. Oder Pancakes.“ Dabei war
das alles echt lecker. Er griff nach Coops' Arm und zog ihn näher. „Was willst du denn drauf haben?“
Cloud hatte nicht wirklich Lust darauf Crêpes zu machen, weil er dazu viel zu faul war. Aber wenn Coops
ihn so ansah und so lieb Bitte sagte, dann konnte man es sich eventuell anders überlegen...

Nur einen Augenblick später klebten sie aneinander als hätte es nie diesen großen Streit gegeben. Die
Hand an Clouds Hüfte reichte aus den neuen Opapulli in den hintersten Winkel seines Bewusstseins zu
verbannen. „War schon ganz okay“, meinte er, als er Coops am Hemd zog, noch einen Schritt nach hinten
machte und dann an der Wand landete. „Da geht aber noch was.“ Er zeigte Coops, was da noch so ging.


RE: If I could draw... - Cooper Bennett - 13.09.2025

„Besser als die Kekse von Subway“, erklärte Coops dann, „von irgendeiner Omi gebacken. Mit ganz,
ganz viel Liebe. Die fehlt bei den Subway-Keksen.“ Manchmal fehlte Coops auch Liebe. Und Nähe. Aber
darüber er nicht wirklich mit Cloud. Es gab so viele Dinge, über die er nicht mit ihm sprach. Vor allem,
weil er oft das Gefühl hatte, dass er so schon oft zu viel war. Zu kompliziert, zu zurückgezogen, zu
pessimistisch, zu frustriert. Zu viel Coops. Und zeitgleich von letztem viel zu wenig. Wahrscheinlich
waren das Punkte, über die sie eigentlich wirklich mal reden sollten, aber Coops fürchtete sich vor den
Konsequenzen solcher Gespräche und machte seine Ängste lieber mit sich selber aus, als auch noch Cloud
damit zu belasten.

Cloud hatte keine Lust Crêpes zu machen, fragte aber trotzdem direkt danach, was er gerne drauf hätte.
„Nutella und irgendein Obst. Weiß nicht, was wir da haben...“ Er schob die negativen Gedanken von eben
zur Seite und schenkte dem Anderen ein breites Lächeln. Früher hatte man das oft an ihm gesehen. Da
hatte er von einem Ohr zum Anderen gestrahlt. „Ich find bestimmt auch einen Weg mich später
angemessen erkenntlich zu zeigen...“, erklärte er dann noch. Was angemessen war, hing ganz davon ab,
wie viel Mühe Cloud sich mit den französischen Pfannkuchen geben würde.

'Schon ganz okay.' Pf! Der Kuss war definitiv mehr gewesen als schon ganz okay. Bereitwillig ließ Coops
sich am Hemd mitziehen nur um eine Hand dann neben Clouds Kopf an den Fliesen abzustützen und ihn
mit seiner Hüfte regelrecht zwischen ihm und der Wand gefangen zu nehmen. „Von wegen ganz okay“,
sagte er dann noch, ehe er die Herausforderung annahm und den Anderen erneut küsste. Hungrig,
verlangend. Seine freie Hand glitt fordernd über den Stoff der Hose seines Freundes. Wenn ein
ordentlicher Kuss nicht reichte um ihn zu überzeugen, musste man halt zu anderen Mitteln greifen.
Wovon wollte er ihn eigentlich noch mal überzeugen? Ach, egal. Hauptsache, sie konnten endlich wieder
knutschen und ein wenig fummeln.


RE: If I could draw... - Cloud Hazley - 13.09.2025

„Aber Subway-Kekse sind echt gut.“ Cloud bekam mit einem Mal richtig Hunger auf einen. Ihn störte es
nicht, dass es ihnen an Liebe fehlte, sie waren ausreichend lecker. „Die Crêpes muss ich aber nicht
morgen machen, oder? Ich glaub nämlich nicht, dass ich morgen Lust drauf haben werde.“ Das mit der
Lust auf etwas war immer so eine Sache. Cloud hatte manchmal, wenn er etwas besser machen sollte,
Lust auf etwas völlig anderes. Andererseits, wenn Coops wirklich darauf bestehen würde, wenn er Cloud
mit seinen großen Augen anschauen würde, den Mund eventuell sogar noch zu dem Ansatz eines
Schmollens verzogen, dann war es schon sehr schwer da irgendwie noch Nein zu sagen. Ein Dankeschön
für Crêpes? Cloud grinste. „Was schwebt dir da so vor?“

Kurz darauf war Cloud zwischen einer kalten Wand und einem sehr warmen Coops eingeklemmt. „Ist halt
noch steigerungsfähig“, meinte er und war sich durchaus bewusst, dass es ziemlich unverschämt von ihm
war so etwas zu behaupten, wo doch klar war, dass es nicht der Wahrheit entsprach. Den Rücken
durchgedrückt bog er sich Coops entgegen. Ein Arm lag um den Nacken des anderen, die andere Hand
hatte er hinten in Coops's Hose geschoben. Jetzt hatte er wirklich vergessen, dass er bis eben noch in
seinem Ärger über seine Freund gebrütet hatte. Vergessen war, dass er eigentlich bockig hatte sein wollen.
Vergessen war auch, dass er Coops mit dem Arsch nicht angucken wollte. Alle Vorsätze waren über Bord
geworfen, spätestens dann als sie eine wilde Knutscherei angezettelt hatten.

Ohne weder das Geknutsche noch das Gefummele zu unterbrechen schob Cloud Coops plötzlich aus dem
Bad in den Wohn- und Essbereich hinüber. Beinahe stolperte Cloud, aber irgendwie schaffte er es Coops
nicht zu Boden zu reißen. Irgendwann stieß er mit der Hüfte gegen die Kante des Tisches. Cloud
ignorierte den kurzen Schmerz.